Wissenschaftler überprüften in einer Laborstudie, ob Grippeviren einen Einfluss auf die Funktion epithelischer Natriumkanäle haben und ob Antioxidantien vor virenbedingten Lungenschäden schützen können. In der Studie wurden menschliche Atemwegszellen einem Grippe-Eiweiß (M2) ausgesetzt.
(Der epitheliale Natriumkanal ist ein Kanal in der Zellwand, der vor allem für Natrium-Ionen durchlässig ist. Dieser Natriumkanal befindet sich vor allem in der Niere, der Lunge und dem Grimmdarm (Colon). Er spielt eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung der Natrium- und Kalium-Konzentrationen sowie bei der Flüssigkeitsregulation. Bei Hemmung des Natriumkanals kommt es zu einem erhöhten Natrium- und Wasserverlust in den Zellen und zu Wasseransammlungen im Zellzwischenraum.)
Ergebnisse
Es zeigte sich, dass M2 die Funktion der epithelialen Natriumkanäle herabsetzt und es zu einer Erhöhung von reaktiven Sauerstoffspezies kommt. Bei vorheriger Zufuhr von Glutathion kam es nicht zu einer Erhöhung von Oxidantien durch M2.
(Glutathion wird aus den drei Aminosäuren Glutaminsäure, Cystein und Glycin gebildet. Es ist in fast allen Zellen in hoher Konzentration enthalten und gehört zu den wichtigsten Antioxidantien des Körpers.)
Zusammenfassung
Das Grippe-Eiweiß M2 verursacht ein Ansteigen an reaktiven Sauerstoffspezies und eine Blockierung der epithelialen Natriumkanäle. Dadurch kann es zu einem grippe-verursachten Schnupfen und zu einem lebensbedrohlichen Lungen-Ödem kommen. Antioxidantien können hilfreich sein, die Bildung von Oxidantien herabzusetzen und so die Lunge vor Schädigung zu schützen.
Lazrak A, Iles KE, Liu G, Noah DL, Noah JW, Matalon S
Influenza virus M2 protein inhibits epithelial sodium channels by increasing reactive oxygen species
FASEB J
11/2009; 23(11): 3829-42.